Es ist wichtig das körperliche Älterwerden und das seelische Alter zu unterscheiden. Innerlich jung und lebendig sind und bleiben jene, die erstens körperlich in Bewegung sind und die sich zweitens menschlich, geistig  und sozial möglichst vollständig entwickeln. Genügend Ausdauerbewegung, leichtes Krafttraining und Dehnungsübungen sind wichtig und stetige geistige Betätigung und die Weiterentwicklung der sozialen Kompetenzen. So kann frühe Senilität vermieden werden.

 

Inhalt
1. Das Erwachsenenalter
2. Der Wert der bleibenden Arbeitsfähigkeit Älterer
3. Die Arbeitsfähigkeit und Entwicklungsfähigkeit des reifen Menschen
A. Interesse und Arbeit machen das Leben süß
B. Lebendige Personen sind sozial entwickelt
4. Physisches Alter und psychisches Alter
5A. Faktoren die uns beim Älterwerden lebendig und jung erhalten – das Erhalten der Vitalkraft
Faktor 1– Arbeit, entsprechend den physischen Möglichkeiten
Faktor 2– Konstante körperliche Bewegung (Ausdauer, Beweglichkeit und Kraft)
Faktor 3– Soziale Entwicklung und Weiterentwicklung
Faktor 4– Anregende und anspruchsvolle geistige Tätigkeiten
Faktor 5– Bewusst den zentralen Fragen des Lebens nachzugehen
Faktor 6– Das Interesse für Neues in Gang halten
Faktor 7– Verhaltens-Klischees der Älteren nicht unreflektiert übernehmen
Faktor 8– Technisch auf der Höhe der Zeit bleiben
Faktor 9– Meditation, um den Alterungsprozess zu bewältigen
5B. Senilität, frühe und unausweichliche
A. Der Beginn der Senilität
B. Wodurch man lebendig und jung bleibt
C. Die Bedrücktheit vieler Ältere
D. Weitere psychische Gründe, die zum frühen Altern führen können
6. Was bedeutet das Altern und das Alter
A. Äußeres Jungsein, inneres Jungsein
B. Die größte gesellschaftliche Sünde der Auslassungen
7. Acht unterschiedliche Gruppen Älterer und Alter

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Das Älterwerden schützt
vor dem Jungbleiben nicht.

Für die Lebendigkeit der Älteren,
braucht es bestimmte Lebenshilfen.

Durch stetige Entwicklung und durch Entschlossenheit
können die physische und die geistige Kraft
lange erhalten werden.

1. Das Erwachsenenalter
– Mit fünfunddreißig bis vierzig Jahren ist der physische Höhepunkt des Lebens erreicht und wird überschritten. Zugleich hat der Mensch vielleicht ab Vierzig menschlich und psychisch die größten Entwicklungschancen. Er verfügt bereits über die Erfahrungen eines gelebten Lebens; er hat verschiedene Wiederholungen in Beziehungen erlebt und hat seine eigenen und die Grenzen der anderen kennengelernt; weiters beginnt das Ende der Lebenspanne herüber zu lugen. So mancher ist schon in diesem Alter zu mir gekommen und hat sinngemäß gesagt: „Ich habe im Leben eigentlich alles erreicht – ich habe einen guten Job, ich habe Geld und Ansehen und eine Familie und doch kann ich nicht glauben, dass dies schon alles ist, was es im Leben zu erreichen gilt.“ Solch eine Aussage ist natürlich eine sehr gute Voraussetzung, die enormen und unvorstellbaren Entwicklungs-Möglichkeiten des menschlichen Lebens auszuloten.

2. Der Wert der bleibenden Arbeitsfähigkeit Älterer
– Es ist ein massives Vorurteil im öffentlichen Bewusstsein, dass Ältere nichts oder zu wenig leisten können. Bei entsprechendem Lebensstil können wir die Leistungsfähigkeit sehr lange erhalten. Das gesellschaftliche Klischee des glücklichen, untätigen, herumreisenden Pensionisten ist kein Ziel für das Gelingen des Lebens. Wer sein Arbeitsleben gern zurücklegt, hat mit Sicherheit etwas in seinem Leben falsch gemacht. Denn, wie schon Sigmund Freud, der Genius, sagte, sind die drei großen Säulen des gelingenden Lebens:
DieArbeitsfähigkeit,
die Liebesfähigkeit und
die Genussfähigkeit.

3. Die Arbeitsfähigkeit und Entwicklungsfähigkeit des reifen Menschen
A.Interesse und Arbeit machen das Leben süß
– Man sagt zu Recht: Arbeit macht das Leben süß. Zu arbeiten ist ein wichtiger Teil des erfüllenden Lebens. Prinzipiell ist das Leben ohne eine berufliche Aufgabe nicht erfüllend, was natürlich nicht für jene gilt, die nie gern gearbeitet haben. Wie Freud sagt, ist der vollständig entwickelte Mensch arbeitsfähig. Wem diese Eigenschaft fehlt, der hat das mittlere Alter zu wenig für die Entwicklung seiner Persönlichkeit genutzt.
B.Lebendige Personen sind sozial entwickelt
Um so mehr wir sozial entwickelt sind,
desto lebendiger sind wir.
Das ist eine große Formel für das Gelingen des Lebens. So gesehen ist das Alter ein  großer, sogar idealer Entwicklungsraum, um das, was wir nicht angegangen sind und uns nicht so gelungen ist, jetzt weiterzubringen.
Grundsätzlich ist günstig und gescheit,
das Leben als Kontinuum eines einzigen Entwicklungsprozesses
zu betrachten und es dafür zu nutzen.
– Das mittlere, das höhere als auch das hohe Alter sind verglichen mit anderen Lebensbereichen gleich wichtige Entwicklungsräume. Verschiedentlich bin ich als Psychotherapeut und Coach gefragt worden, wie lange es denn Sinn macht, seine sozialen Kompetenzen weiterzuentwickeln. Meine Standardantwort darauf ist:
Jeder kleine Fortschritt, den wir in unserer menschlichen
und psychosozialen Entwicklung vollziehen,
ist enorm wichtig für das Gelingen unseres gesamten Lebens.
– Die großen Weisen und Mystiker dieser Welt sagen übereinstimmend, dass unsere Seele alle menschlich-sozialen Fähigkeiten, die wir während des Lebens hervorbringen, mitnehmen, während alles Materielle zurückgelassen werden muss.
– Ist es nicht ein alter Wunsch der Menschheit, menschlich entwickelt, wissend oder sogar weise alt zu werden? Das physische Älterwerden bringt jedoch nicht von selbst Weisheit mit sich. Wollen wir wissend oder sogar über Lebensweisheit verfügen, müssen wir etwas dafür tun. Wir können uns jederzeit menschlich, psychisch und sozial weiterentwickeln. Gerade in der Phase des Älterwerdens und im Alter haben wir mehr Entwicklungs-Spielräume als im voll ausgefüllten Berufsleben. Um unsere soziale Entwicklung weiterzubringen, sollte die Psychotherapie und genutzt werden, denn sie ist – entgegen der öffentlich verbreiteten Meinung – nicht für Menschen mit großen Schwierigkeiten da, sondern sie ist zuallererst für uns alle da, um uns menschlich und sozial vollständig zu entwickeln. Es gilt die Gleichung:
Umso mehr wir uns sozial entwickeln,
desto glücklicher sind wir.
– Obwohl das Älterwerden oder das Altern äußerlich besehen ein Prozess des Vergehens ist, ist es innerlich besehen eine enorme Chance, um uns sozial weiterzuentwickeln. Wir solltendie Zeit des Älterwerdens und das Alters bewusst für die Weiterentwicklung unserer menschlichen und psychischen Fähigkeiten nutzen. Wer physisch und geistig rege ist und rege bleibt, kann seine sozialen Kompetenzen – außer die körperliche und geistige Gesundheit erlauben das nicht – fast bis zum Vergehen des Körpers fortsetzen. Ich denke zum Beispiel an den Altbundeskanzler Schmidt, den man im Rollstuhl schob, der aber über die politische Lage der Welt genauesten Bescheid wusste und sie brillant  beschreiben konnte. Ich denke auch an eine Frau über Neunzig, die in einer deutschen Gesundheits-Sendung lächelnd auftrat und deren Körper durch jahrelanges Yoga ungemein beweglich und wie in der Jugend voll biegsam war, was mich damals bewegte und zu Tränen rührte.
– Man sollte im Alter verschiedenen Interessen ungehindert nachgehen – man sollte lesen, studieren, sich in NGOs engagieren, älteren Menschen helfen, usf.

4. Physisches Alter und psychisches Alter
Jung ist, wer entwicklungsfähig ist;
alt ist, wer nicht entwicklungsfähig ist.
– Psychisch jung oder psychisch alt können deshalb relativ junge Menschen sein, es können Menschen aus dem Erwachsenenalter oder alternde Menschen sein. Das Alter wird in den Gesellschaften häufig nur als physisches Altwerden wahrgenommen. Wir können physisch alt und psychisch jung sein.
Der Mensch ist das einzige Wesen,
das über seinen physischen Alterungsprozess hinaus,
ein Leben lang psychisch blühen kann.
Das zu erreichen, liegt allein in unserer Hand.
– Kaum jemand schaut darauf, ob der andere psychisch alt und unbeweglich ist oder ob er physisch alt und psychisch offen, beweglich und jung ist. Dabei geht es nicht darum, dass man alt ist und auf jung macht, sondern dass man sich die Attribute des Lebendigseins, die die gleichen wie die des Jungseins sind, integriert, pflegt und aufrecht erhält.
– Physisches und psychisches Alter sollten genau unterschieden werden. Auf der einen Seite der Skala gibt es Kinder, die schon so viel an Verletzungen und Schmerzen erleben mussten, dass ihr Gesicht bereits greisenhaft aussieht; auf der anderen Seite der Skala gibt es alte Menschen, deren Körper gebrechlich ist, aber deren Einstellung offen, frei, interessiert, jung, lernfähig und entwicklungsorientiert ist.
– Weil die menschliche Entwicklung für unsere derzeitige Wirtschaft nicht wichtig ist, lässt man die Ausbildung der sozialen Kompetenz der jungen und mittleren Altersgruppen, wie auch die Entwicklungs-Psychologie des Älterwerdens ziemlich brach liegen. Im Moment gibt es ein paar Ansätze, die jedoch im Öffentlichen Bewusstsein noch nicht angekommen sind. Die Weiterentwicklung der sozialen Kompetenz durch Coaching und Psychotherapie wird immer noch nicht als unabdingbare Notwendigkeit für das Gelingen des Lebens und für das erfüllende miteinander Leben und miteinander Arbeiten erkannt, sondern fälschlich nach wie vor als Krankheit angesehen.

5A. Faktoren die uns beim Älterwerden lebendig und jung erhalten – das Erhalten der Vitalkraft

Faktor 1– Arbeit, entsprechend den physischen Möglichkeiten
– Man sagt, wer nicht arbeitet, der rostet, das trifft zu. Wer die Hände plötzlich in den Schoß legt, kann schnell große Schwierigkeiten bekomme. Denn, wenn das Arbeiten wegfällt, was bedeutet einen Beitrag für das Miteinander zu leisten, kann sich eine tiefe Sinnkrise einstellen. Wir sollten uns deshalb gesellschaftlich anders aufstellen, wir sollten den Älteren auf freiwilliger Basis ermöglichen, kürzere, ihnen entsprechende Zeiträume, weiterzuarbeiten, statt sie plötzlich in die Pension zu schicken. Wer nicht arbeitet, wird aus dem gesellschaftlichen Prozess ausgeschlossen. Das führt bei vielen zu psychischen Verwerfungen, zu Depressionen, Leere, Sinnlosigkeit. Selbständige haben es in dieser Hinsicht leichter, denn sie können es sich oft einrichten, weiter und weniger zu arbeiten.

Faktor 2– Konstante körperliche Bewegung (Ausdauer, Beweglichkeit und Kraft)
– Wer seinen Körper in Schuss hält, kann den Zustand des Gebrechlich-Werdens oft sehr lange hinauszögern.

Zur Ausdauer– Es ist für die Älteren besonders wichtig ihre Ausdauer zu trainieren, günstig ist konsequent zwei bis drei Mal wöchentlich – nicht auf die Leistung, sondern auf die Ausdauer bezogen – zu joggen oder zügig auf eine Alm oder einen Berg zu gehen. Radfahren ist nicht so günstig, denn beim Joggen und beim raschen Gehen, wird das Knochenwachstum, wie neueste Untersuchungen zeigen, durch das Aufkommen des Körpergewichts am Boden stark angeregt. Das bewirkt, dass die gefürchtete Osteoporose verhindert wird und im Alter kaum auftritt. Ausdauerbewegung, wo das gesamte Körpergewicht auf dem Boden bewegt werden muss, ist also sehr wichtig. Es kann auch langes Schnurspringen oder im Winter Schilanglauf sein. Das Schwimmen ist für die Ausdauer und die Entwicklung der Muskelkraft sehr gut, aber beim Schwimmen werden die Knochenzellen nicht so angeregt, wie wenn man sich auf beiden B einen bewegt.

– Wer seinen Körper fit hält, dessen Körper altert viel langsamer und weniger und er selbst altert als Person auch viel weniger. Man sieht älteren Personen sofort an, ob sie in Bewegung sind oder nicht. – Das konstante, längere, tiefere und rhythmische Atmen in der Ausdauerbewegung bewirkt sehr viel:
– Es ist äußerst belebend
– Es reinigt und entgiftet den gesamten Organismus
– Es verlängert die zeit, wo wir tätig sein können
– Es regt unser Stoffwechsel insgesamt an und verbessert ihn stark
– Es verbessert das gesamte Körpergefühl
– Es öffnet unsere Sinne und verbessert unser Wahrnehmungsvermögen
– Es ermöglicht uns lange beim Älterwerden, nicht auf physische Hilfe angewiesen zu sein
– Es wirkt gegen Demenz und Alzheimer
– Es schenkt uns mehr an Esprit und Lebensfreude
– Es erhöht die Spannkraft und Dynamik aller Bewegungsabläufe
– Es verjüngt und verschönt uns (es wirkt auf de Tonus der Haut und ihre Farbe), uvam.
Das Anregen des gesamten Stoffwechsels durch atmungsaktive Ausdauerbewegung bringt organisch, zellulär und gesamtkörperlich sehr viel. Wir können die Ausdauerbewegung ohne auf Leistung aus zu sein vollziehen. Das Tempo und die Anstrengung dabei sollten so gehalten werden, dass man Freude an der Bewegung hat und sich nicht abplagt und quält. Plagt man sich, ist das Tempo etwas zu hoch und man reduziert es so weit bis wieder spürt, dass das rhythmische Atmen und sich bewegen Spaß macht und psychisch guttuend ist. Durch das lange Atmen entsteht eine deutliche, und für jeden spürbare, Wiederbelebung und Wachheit auf der psychischen, rationalen und emotionalen Ebene. Man wird merklich geistig frisch, wird lebendig und fühlt sich verjüngt.

Zur Beweglichkeit– Um der zunehmenden Unbeweglichkeit der Muskeln und Sehnen entgegenzuwirken, brauchen wir im Alter das konstante Dehnen derselben. Am wirkungsvollsten sind yoga-ähnliche Dehnungsübungen, wo man sich genug Zeit lässt, damit bestimmte Muskeln verlängert, weich und durchblutet werden.

Zur Kraft– Zusätzlich sind auch das stimmige und leichte bewegen von Gewichten sehr hilfreich. Gut auf uns abgestellte Übungen, können viele Physiotherapeuten vermitteln. Es ist sehr wichtig, dem Muskelabbau rechtzeitig entgegenzuwirken.

Faktor 3– Soziale Entwicklung und Weiterentwicklung
– Lebendig und jung kann man nur sein, wenn man sich ein Leben lang menschlichen und sozial weiterentwickelt. Das Bewusstsein menschlich und sozial nicht entwickelter Personen ist innerlich wie das eines Kindes, auch wenn dieser nicht-entwickelte Zustand äußerlich kaschiert und überspielt wird.
– Wir müssen fast alles entwickeln, denn wir verfügen zwar über ein enormes Potential, aber wir müssen dieses soziale Potenzial hervorbringen, selbst entfalten. Wer sich menschlich und sozial genügend entwickelt hat, der wird auch beim Älterwerden und im Alter innerlich jung, geistig rege und lebendig sein. Die entscheidende Frage liegt deshalb darin, wie unser psychisches Alter beschaffen ist, denn wir können innerlich jung und lebendig sein, auch wenn der Körper zusehends altert. Wir sollten das Alter des Menschen daher immer nur an ihrer psychischen Verfassung bewerten.

Faktor 4– Anregende und anspruchsvolle geistige Tätigkeiten
– Um in Schuss zu sein, muss alles in uns betätigt und gepflegt werden: Unser Verstand, unsere Wahrnehmung, unser emotionales Leben und unser Körper.
– Wissenschaftler haben zum Beispiel herausgefunden, dass bei Menschen, die sich mit verschiedenen Themen beschäftigen, die auch beim Älterwerden geistig rege sind, die Gehirnmasse viel größer ist als bei denen, die geistig träge sind. Das Gehirn verhält sich nämlich wie unsere Muskeln – wird es trainiert, kann es an Masse erheblich zunehmen. Ist bei einem Menschen im Hintergrund des Gehirns zum Beispiel die Neigung zu Alzheimer, dann kann Alzheimer durch diese größere Gehirnmasse gar nicht ausbrechen. Man sagt richtig, wer rastet, der rostet. Wer die Hände in den Schoß legt, wird viel schneller altern, als jene, die einen Weg finden, um am Leben teilzunehmen.

Faktor 5– Bewusst den zentralen Fragen des Lebens nachzugehen
– Gerade beim Älterwerden und im Alter ist für den Sinn des Lebens enorm wichtig, bewusst den zentralen Fragen des Lebens nachzugehen und ihnen nicht auszuweichen. Wer dem Tod ins Auge sieht, wird die Furcht vor ihm verlieren. Zentrale Fragen können sein:
Wieso werden wir hier geboren und weshalb sterben wir wieder?
Was ist der Sinn des Lebens?
Was muss ich tun, das ich in diesem Leben glücklich werde?
Wofür ist es wert zu leben? Bin ich lebendig und lebe ich wirklich?
Habe ich das Leben bis zum Grund ausgelotet oder nur an seiner Oberfläche gekratzt?
Gibt es ein Leben nach dem Tod, gibt es ein Leben, das en über das physische hinausreicht?
Wo waren wir vor der Geburt und wir werden wir nach dem Tod hingehen?

Faktor 6– Das Interesse für Neues in Gang halten
– Es ist wichtig, sich immer wieder auch für etwas Neues zu interessieren und mit der zeit mitzugehen. Wer nicht auf der Höhe der zeit ist, altert schnell oder ist schon alt. Dann hört man diese Aussagen wie, bei uns hat es das nicht gegebenoder die heutige Zeit ist so eigenartig, usw.
– Neue Erfahrungen halten uns lebendig.

Faktor 7– Verhaltens-Klischees der Älteren nicht unreflektiert übernehmen
– Um Fünfzig herum beginnen die Menschen die Verhaltensklischees ihrer Altersgruppe und der Älteren unbewusst zu übernehmen. Lebendig und innerlich jung kann nur der sein, der bewusst lebt. Und bewusst zu leben bedeutet, alles, was wir selbst und alles, was andere um uns herum tun, wahrzunehmen, nach seinem Sinngehalt zu reflektieren und nach seiner Brauchbarkeit für das erfüllende Leben zu untersuchen, zu bewerten, mit einem Wort seinen Wertgehalt zu prüfen.

Faktor 8– Technisch auf der Höhe der Zeit bleiben
– Ein Gegenmittel gegen das Altwerden besteht darin, alle wichtigen technologischen Entwicklungen mitzumachen und sich nicht eigenbrötlerisch dagegen zu sträuben und sich abzukapseln.

Faktor 9– Meditation, um den Alterungsprozess zu bewältigen
– Neben der menschlichen und sozialen Weiterentwicklung ist Meditation ein vorzügliches Mittel, um die offenen Frage, ob es ein Leben nach dem Tod gibt, zu bewältigen. Fundierte Meditation – nicht bei irgendjemanden, sondern bei jemandem, der sich damit wirklich gut auskennt und gründlich ausgebildet ist – wird uns auch enorm dabei helfen, dem nahenden Tod und dem bevorstehenden Sterbeprozess relativ gelassen ins Auge zu blicken und ihn auch angstfrei oder zumindest relativ angstfrei zu durchlaufen.

5B. Senilität, frühe und unausweichliche
A.Der Beginn der Senilität
– Die Senilität beginnt bereits, wenn wir die Schule/Uni/Berufsausbildung abgeschlossen haben, und ins nicht mehr interessieren, uns Bereich der fachlichen und noch mehr der sozialen Kompetenzen weiterzubilden und weiterzuentwickeln. Dieses Beenden der Weiterentwicklung kann dann später zur frühen Senilität führen. Wir sollten also von drei Aspekten sprechen:
Erstensvom frühen Abstellen der Entwicklung und Weiterentwicklung,
zweitensvon der frühen Senilität und
drittensvon der unausweichlichen Senilität (hohes Alter, starke Verschlechterung der Sinnesorgane (Hören, Sehen, Riechen, Tasten), altersbedingte Abnutzung des Bewegungsapparat, Nachlassen des Verstandes, Verringerung der Geschwindigkeit und Mobilität, geistig-emotionale-motorische Verlangsamung, Demenz und Alzheimer, Abbau des Organismus vor dem Sterbeprozess).

B.Wodurch man lebendig und jung bleibt
– Wir können lebendig und innerlich rege sein, wenn wir uns ein Leben lang entwickeln. Entwicklung im Fachlichen und weit mehr noch im Sozialen, ist DASLebenselixier. Lebendige Menschen sind an allem interessiert und sie sind, was entscheidend ist, entwicklungsfähig. Das ist das Grundprinzip, um eine Leben lang, abgesehen vom Altern des Körpers,innerlichjung zu sein und zu bleiben.
Lebendigkeit und Jungsein hat nichts mit dem Alter des Körpers zu tun,
sondern mit unserer inneren Verfassung.

C.Die Bedrücktheit vieler Älterer
– Die Älteren und Alten sind häufig gedrückt und bedrückt – oft genug auch geknickt und sichtbar gebrochen. Die Meinung, dass das Älterwerden und das Alter eine Last sei, ist weit verbreitet. Das ist meistens nicht der Grund für das Gedrückt- und Bedrücktseins.
Der Grund für das häufig zu sehende
Bedrücktsein der älteren und alten Generationen,
ist nicht das Alter, sondern  ihr ungelebtes,
weil menschlich und sozial nicht entwickeltes Leben.
Das wie beschrieben unentwickelte Leben belastet sich selbst
mit Sinnlosigkeit
– mit Kontaktlosigkeit und Einsamkeit
– mit Leere und Unerfülltheit
– mit Ziel- und Perspektivlosigkeit und
– vor allem durch seine negativen Einstellungen, seine negativen Denk- und Sprechweisen
sich selbst und anderen gegenüber.
Sigmund Freud sprach vom kindlichen (infantilen) Bewusstsein vieler Erwachsener.
All diese Faktoren zusammen ergeben eine Last, die nicht zu ertragen ist, und die in die Gesichter und Körpervieler älterer und alter Personen eingraviert ist. Unsere Gesichter spiegeln unser Leben wieder. In vielen Gesichter kann man deutlich:
– Schwere und niederdrückende Emotionen
– Frustration und Freudlosigkeit
– Unlebendigkeit und
– einen zutiefst sauren und aggressiven Ausdruck wahrnehmen.
Leider finden sich diese Aspekt oft schon in recht jungen Personen, sie treten dann beim Älterwerden der Physis dann nur ganz deutlich hervor. Im Alter kann man seine Einstellungen und seinen wirklichen Lebensstil nicht mehr verbergen, beide werden in der Körpersprache, im Gesichtsausdruck und den Körperhaltungen sichtbar und  leicht wahrnehmbar. – Das beschrieben ist der Grund, dass ich in einem anderen hier vorliegenden Artikel, die ältere Generation eingeladen habe, ihre verbleibende Lebenszeit für ihre soziale Weitentwicklung zu verwenden. Ich wünsche den Älteren Lebensfreude und Lebenslust, denn das körperliche Altern ist kein Hindernis für ein glückliches und erfüllendes Leben.
– Senile Menschen wirken gebrochen, unlebendig, sehr gebrechlich, von den Sinnen her wenig präsent und offensichtlich kränkelnd oder krank.
– Senil zu sein bedeutet, aufgrund des Alters greisenhaft und schwach zu sein. Es ist den sichtbaren Abbau der geistigen, sinnlichen, emotionalen und physischen Kräfte. Dieser äußert sich in greisenhaften Aussagen und oft in hilflosen und kindlichen oder Verhaltensweisen. Dabei weiß man nicht, wie oft Alte das kindliche und Hilflose vorschützen, damit andere ihnen unter die Arme greifen.
– Jemanden als senil zu bezeichnen, ist oft abwertend, da viele mit dem Altern und mit der natürlichen menschlichen Sterblichkeit nicht zurechtkommen. „Du bist alt“ kann man heute immer wieder einmal auch als Vorwurf hören.

D. Weitere psychische Gründe, die zum frühen Altern führen können
– Viele haben das ganze Leben nicht auf sich geachtet. Sie haben sich menschlich und sozial nicht weiterentwickelt; sie haben sich nach dem Schulaustritt für nichts mehr richtig interessiert.
– Viele haben auf ihren Körper und ihre Ernährung nicht geachtet, sie haben keinerlei bewegu8ng gemacht, keinen Sport betrieben, ihre körperliche Gesundheit völlig missachtet und ihr keinen Wert beigemessen.  Dieser Raubbau am geistigen, sozialen und physischen Energiepotential kann einerseits verschiedene Krankheiten auslösen und andererseits und kann er beim Älterwerden und im Alter zu einem frühen energetischem Kollaps führen, der Senilität auslösen kann. Ältere und alte Personen können diese Mängel energetisch nicht mehr ausgleichen. Sie haben ihre Kraftreserven früh aufgebraucht, ohne sie wieder zu erneuern. Sie haben nicht dafür gesorgt, dass ihr der Metabolismus des Körpers genügend Sauerstoff und Bewegung erhält und sie haben sich sich menschlich und sozial nicht weiterentwickelt. Auch ihr Alter nutzen sie nicht, um in diesem Bereichen zuzulegen.
– Viele haben nie nach dem Sinn des Lebens gefragt, um herauszufinden, worin er liegt gesucht und nachdem sie die Arbeitswelt verlassen haben, sehen sie deshalb keinen Sinn mehr im Leben.
– Weiters drückt die Älterwerdenden und Alten die ihnen gegenüber abnehmende oder fehlende Wertschätzung, denn Alter und Tod werden in der Welt aus dem Bewusstsein gedrängt. Da man sich nicht mit ihnen befasst, wird man von ihnen überrascht. – Das Alter wird als wertloser Zustand gesehen. Viele tun so, als ob sie die Alten schätzen, in Wirklichkeit sind sie ihnen lästig. Die Älteren und Alten spüren und wissen, dass sie nicht mehr gefragt sind, dass sie entwertet werden. Sie spüren, dass man ihnen das Gefühl vermittelt, unnütz zu sein. Und weil sie sich menschlich und sozial nicht weiterentwickelt haben, sind sie es oft auch. Im Älterwerden und im Alter wird stark sichtbar, dass viele menschlich und sozial nicht entwickelt sind. Ihre negativen Verhaltensweisen treten nun stark, oft sogar überzeichnet, hervor. Die Körpersprache, die Art der Kommunikation und die Verhaltensweisen psychisch unentwickelter Älterer und Alter sind für die Mitwelt unangenehm. Zudem nehmen sich die Alten oft unbewusst Privilegien heraus; sie manipulieren ihre Mitwelt mit ihrer vorgeschützten oder wirklichen Gebrechlichkeit und sie verhalten sich aufgrund ihres Alters oft frech und rücksichtslos. Sie wissen nämlich, dass es ein Tabu ist, als alter Mensch angegriffen zu werden. All das wirkt auf die Mitwelt nicht sonderlich gut. Faktoren wie der Hang zum massiven Jammer, zum Starrsinn, zum extremen Geit, zu einer aggressiv-fordernden Einstellung; zu offenen und unterschwelligen Schuldverschreibungen, wenn Verwandte nicht das machen, was die Alten sich wünschen; zum extremen Anklammern, uvam. – Dass natürlich im hohen Alter viele Organe und Sinne schwach werden und zu versagen beginnen, ist ein ganz natürlicher Prozess des Zurücknehmens des physischen Körpers, der zum Sterben führt.

– Diese und andere Faktoren können den Alterungsprozess beschleunigen. Sie bewirken einen psychischen, geistig und emotional frühen persönlichen, emotionalen, psychischen, geistigen und energetischen Einbruch. Diese und andere Faktoren können frühe Senilität – das frühe und rasche Altern, die frühe Verschlechterung vieler Funktionen – auslösen, die den inneren Zusammenbruch, der Merkmal der Senilität ist, beschleunigen können.

6. Was bedeutet das Altern und das Alter
A.Äußeres Jungsein, inneres Jungsein
– Das Älterwerden und das Alter sind für jeden eine eigene Erfahrung. Je nach Persönlichkeitsentwicklung wird das Älterwerden und das Alter unterschiedlich erlebt und unterschiedlich bewältigt.
– Vor dem Hintergrund der Maximen der heutigen Gesellschaften, die physische, äußere Jugendlichkeit und Schönheit, Schaffenskraft und Leistungsfähigkeit hoch bewerten, kann das Alter – von außen besehen – diese Eigenschaften kaum, nicht oder in immer geringerem Maß erbringen. Deshalb wird das Altern auch aus dem Bewusstsein der Gesellschaften verdrängt bis es nicht mehr übersehen werden kann. Es gibt viele physisch alte Personen, die auf jung machen, wodurch sie sich der Lächerlichkeit aussetzen. Doch wir können, um es zu wiederholen, körperlich alt werden und menschlich lebendig und jung sein. Es wird übersehen, dass sozial entwickelte ältere Personenüberaus anziehend und menschlich schön sind. Das Lächeln eines sozial entwickelten älteren oder alten Menschen kann durch nichts übertroffen werden. Auch ihre Gescheitheit und inneres Erfülltsein ist durch nichts zu überbieten. Leider gibt es von diesen nur recht wenige.
B.Die größte gesellschaftliche Sünde der Auslassungen
– Prinzipiell bereitet uns niemand in unseren Gesellschaften menschlich und sozial auf das Alter und die Endlichkeit vor. Viele sind dem Alterungsprozess ohne Unterstützung und Anleitung ausgesetzt und sie werden von ihnen umhergeworfen. Wir werden von unserer Gesellschaft bisher auf folgende Lebensereignisse leider nicht vorbereitet:
– Wir werden nicht auf das gute Miteinander vorbereitet (soziale Intelligenz und Kompetenz)
– Wir werden nicht auf die Elternschaft vorbereitet
– Wir werden nicht vorbereitet, andere effektiv zu führen (unsere Beziehungsfähigkeit ist die Grundlage dafür) und
– Wir werden nicht auf das Älterwerden und das Altern vorbereitet.

7. Acht unterschiedliche Gruppen Älterer und Alter
– Das Altern kann ganz unterschiedliche Verläufe haben. Von spätestens Fünfzig ab lassen sich mindestens sechs große Gruppen ausmachen:
Gruppe 1  – Zur ersten Gruppe gehören rüstige, aktive und lebendige ältere und alte Menschen. Zumeist sind es aktive Personen, die körperlich, menschlich und geistig in Bewegung sind und noch lange Zeit im Arbeitsprozess mitzuhalten vermögen. Sie denken über die psychosozialen Chancen des Alterns nach, entwickeln sich fachlich und menschlich weiter und sie orientieren sich nach bewussten Zielen, die erfüllend und sinnstiftend sind.
Gruppe 2  – Die zweite Gruppe sind Menschen, die zwanghafte versuchen, ihre physische Verfassung zu erhalten. Sie haben sich mit ihren menschlich und sozial Möglichkeiten das ganze Leben nie befasst. Sie dachten immer, ich brauche so etwas nicht, denn ich habe keine Schwierigkeiten. Doch genau sie haben im Leben große Schwierigkeiten, ohne es sich je eingestanden zu haben. Sie versuchen krampfhaft zu verhindern, alt zu werden – mit schlauen Sprüchen, Botox und schönheitschirurgischen Eingriffen uam.; sie versuchen ihre physische Leistungsfähigkeit mit aller Macht aufrechtzuhalten; sie klopfen markige Sprüche und sind vom Jammern eingenommen; sie verdrängen ihre geringer werdenden Möglichkeiten und drängen die wichtigen Themen des Alters zur Seite.
Gruppe 3  – Die dritte Gruppe sind die offensichtlich ewig jung Gebliebenen. Sie wehren sich offensichtlich gegen das Altern und machen extrem auf jung. Sie tun so, als ob sie noch jugendlich und jung wären, obwohl jeder sieht, dass sie den Alterungsprozess überspielen und mit grellen Tönen und nicht altersgemäßen Verhaltensweisen, wie mit unpassender jugendlicher Kleidung auffallen und das Altern für jeden sichtbar zu überspielen versuchen.
Gruppe 4  – Die vierte Gruppe altert früh, es ist eine große Gruppe von inaktiven, orientierungslosen und unlebendigen Personen, die die Hände zu früh in den Schoss legt, die die Zeit mit bloßem Zeitvertreib totschlägt und nur auf den Tod wartet.
Gruppe 5  – Die fünfte Gruppe ist schon relativ früh vom körperlichen, geistigen und psychischen Abbau betroffen und hat physisch und/oder geistig keine Möglichkeit mehr, sich weder im Leben noch im Alter weiterzuentwickeln. Es gibt mehr unlebendige und sogar abgestorbene Personen als man annimmt. Gehen Sie einmal 15 Minuten auf der Straße und betrachten Sein die Vorbeigehenden nach den Kriterien: Wer ist lebendig, wer ist mehr oder weniger unlebendig? Sie werden staunen, wie lange sie auf einen lebendige Person warten müssen. – Geistig und sozial wenig entwickelte Personen sind zudem mehr in Gefahr von Demenz und Alzheimer betroffen zu werden, was bedeutet bei lebendigem Leib tot zu sein.
Gruppe 6  – Die sechste Gruppe sind die im Alter kindlichen und jammernden Menschen. Sozial wenig entwickelte Menschen jammern im Alter immer mehr und belasten ihre Mitwelt und sie werden immer belastender, anklammernder, negativer und kindlicher.
Gruppe 7  – Die siebte Gruppe ist jene, die hauptsächlich über Krankheiten spricht und im Alltag uninteressante und anstrengende Seniorenheim-Gespräche führt. Ihre Hauptkommunikationsform besteht im Austausch von schrecklichen Krankheiten, von persönlichen Krankengeschichten und von Krankenhausgeschichten anderer. Diese negativen und sinnlosen Gesprächsformen, bewirken, dass alle negativ gestimmt werden und in Sinnlosigkeit  eingehüllt werden.
Gruppe 8  – Die achte Gruppe sind einsame, alte Menschen mit großem Gesprächsbedarf. Sie sind übermäßig anhänglich und beginnen mit jedem beliebigen Menschen, dem sie begegnen zu reden, um ihr Gesprächs- und Kontaktdefizit zu stillen. Sie sprechenüber Dinge, die keinen interessieren und die die anderen langweilen. Sie halten ihre Gesprächspartner fest und weil sie alt sind, bleiben diese bei ihnen stehen, obwohl sie das Gespräch überhaupt nicht interessiert. Sie sprechen rücksichtslos – ohne zu schauen, ob die anderen den Kontakt machen wollen – mit jedem, der in ihrer Nähe ist, mit der Verkäufern, dem Kellner, dem Postboten, der Arzthelferin, usw. und bearbeiten sie zwingend mit ihren Aussagen. Da das alles Nicht- Kontakte sind, bringen sie diese scheinbaren Gespräche nicht weiter.